Sieh es doch mal von ner anderen Seite: Wir alle machen ne Menge spannenden Kram im Freifunk-Netz. Wir alle investieren viel Zeit und wir sind ab und an darauf angewiesen, Projekte auch einmal gemeinsam anzugehen. Dafür ist es wichtig, die Dinge aus einer gewissen Schaffensfreude anzupacken, sich gegenseitige Anerkennung zukommen zu lassen und auch die Leistungen das anderen zu achten. Soweit sollte das doch klar sein.
Es wird verdammt wichtig, dass sich diese Kreativität ausleben darf und eben nicht an seltsamen Selbstbestätigungsstrategien einzelner scheitert oder nur dazu herhalten muss, abgewertet zu werden, um die eigene Leistung vor sich selbst und den anderen aufzuwerten.
Genau dieses Verhalten erleben wir aber ununterbrochen: In einem mehr als seltsamen Ton wird versucht die anderen User zu gängeln, mit fadenscheinigen Argumenten die eigene "Technikkenntnis" bewiesen und aufs Messer gegen andere ins Feld geführt, es wird kritisiert und entwertet, was nicht Niet- und Nagelfest ist.
Dieses Verhalten geht vielen Freifunkern gehörig auf die Nerven. Einige kommen daher nicht mehr zu Treffen, andere kotzen hinter vorgehaltener Hand ab und wieder andere schreiben offen auf, dass es nervt. Ich bekomme PNs auf meine Posts von Usern, die sich in meinen Aussagen wiederfinden (und da rede ich nicht von den Menschen aus meinem näherem Umkreis)
Du schreibst:
Kein Mensch ist fehlerfrei - und soziale Kompetenz bedeutet auch die Schwächen anderer Menschen zu tolerieren.
Da gebe ich dir zum Teil Recht. Und genau nach diesem Ansatz haben wir lange gehandelt. Wir haben uns zurück genommen und haben versucht zu tolerieren, welche Folgen das alles hat. Aber Toleranz ist nicht grenzenlos. Nicht, wenn dadurch die Toleranz gegenüber vielen anderen leidet oder das Projekt selbst in Gefahr gerät. Heute müssen wir rückblickend erkennen, dass es neben der Toleranz auch des Widerspruches bedarf und wir zu lange nicht widersprochen haben.
Du siehst, es gibt hier durchaus ein größeres Problem, vor allem in der Art des Umgangs und im Ton. Wenn du dich aufmerksam im Forum umschaust, wirst du feststellen, dass es nicht nur mit meiner Geduld an Punkte kommt, wo ein rein sachlicher Austausch schwierig bis unmöglich wird.
Aber bleiben wir bei diesem Post: Es ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden, einen Fehler im Code des anderen zu finden. Dann schreibt man eine PN, oder weißt nett darauf hin, aber ohne den Respekt vor der Leistung des anderen vermissen zu lassen. Was erleben wir allerdings: PATZ, da ist ein Fehler, Assoziative Arrays (ich bin so schlau), so ist es richtig! ... Wenn man sich dann noch die Tatsache bewusst macht, dass Tox selber an einer Lösung in Mono strickt, wird schnell klar, woher der Wind weht.
Genau diese Art ist es, die hier nicht nur mich gehörig auf die Palme bringt. Und an genau jenem Punkt wird Freifunk eingeschränkt: ein kreatives Arbeiten wird unmöglich. Es macht einfach keinen Spaß mehr, Projekte für Freifunk zu starten, wenn ich bei jeder Kleinigkeit Energie und Kraft aufwenden muss für sinnlose Diskussionen und egozentrisches Gehabe. Statt einer entspannten Arbeit mit einer smarten gelassenen Server-Crew führen wir Blockwartdiskussionen vom feinsten, mit kruden Grabenkämpfen hinten den Kulissen, Anfeindungen und Hetze. All das sind für mich ernsthafte Gefahren für eine freie Community, die sich eben auch in solchen Kommentaren äußern. Diese Community lebt von so vielen tollen Menschen, die alle verdammt unterschiedlich und auch oft genug höchst streitbar sind. Trotzdem haben wir gemeinsam viel auf die Beine gestellt. Ich möchte einfach nicht, dass das alles kaputt gemacht wird, weil ein einziger nicht in der Lage ist diesen Community-Gedanken zu tragen.